WeChat – oder der Untergang von Apps?

Fast jeder von uns nutzt heutzutage ein Smartphone. Wir benutzen es für Kalendereinträge, Navigation, Online Buchungen, um Essen zu bestellen, oder einfach nur um die Zeit beim Fahren oder im Wartezimmer zu überbrücken.

Wir spielen, lesen, planen, hören Musik, bearbeiten Bilder und vieles mehr. Viele Menschen sind sogar Beruflich auf die dadurch entstehende Erreichbarkeit und Mobilität angewiesen.

Durch die zahlreichen Mobilfunkanbieter Angebote bekommt man alle Voraussetzungen zur grenzenlosen Mobilität. Aber brauchen wir tatsächlich noch mehr, als die „Standard“-Apps? China versucht  eine grundsätzliche Änderung in unserer Smartphone-Nutzung einzuführen und den Markt zu erobern.

Wie nutzen wir Apps heute?

Man bekommt Inspiration und möchte eine passende App zur Umsetzung seine Pläne herunterladen.

Da fängt es schon an: welche Apps sind am besten geeignet?

Jede App ist auf unterschiedliche Weise aufgebaut und lasst uns ehrlich sein, das Onboarding und die Bedienung sind nicht immer so trivial, wie man sich das vorstellt. Dazu kommt noch, dass diese Anwendungen nach ein- bis zwei Anwendungen nicht weiter benutzt werden. Wir vergessen sie einfach – weil sie doch nicht so wichtig waren? Oder weil die meisten davon viel zu umständlich sind?

In Deutschland sind WhatsApp, Facebook und Instagram die meist benutzen Apps. Zum Teil auch Spotify, Snapchat und Fotoanwendungen, 1-2 Spiele, Wetter- und Uhrzeit Apps.

Die weiteren Anwendungen haben nur eine limitierte Anzahl erreicht. Die Apps, die dabei doch nützlich waren, waren also nur eine Übergangslösung für Zukunftsträchtigeres.

Es bleiben fünf bis sechs hochfrequentierte Apps, zwischen denen wir hin und her springen müssen. Das ist dauerhaft doch etwas umständig und anstrengend und genau darauf baut sich der folgende Entwicklungsweg auf.

WeChat – die Zukunft ?

Momentan ist WeChat in Europa vor allem eine Alternative gegenüber WhatsApp, Skype, also hauptsächlich für Chat-Applikationen. Aber hier wollten die Erfinder noch lange keine Grenze ziehen. WeChat sollte in der Zukunft alle unsere Angelegenheiten erledigen, wie zum Beispiel das buchen von Arztterminen, online bestellen und bezahlen, Fahrkarten kaufen, das Abspielen von Musik und das Einholen von Informationen, alles wofür wir bisher immer einzelne Apps verwenden mussten.

Man sollte sich das Ganze als ein großes Hauptprogramm vorstellen, das von zahlreichen kleinen Programmen bedient wird. Statt immer neue Anwendungen herunterzuladen und diese einzelnd zu nutzen, brauchen wir WeChat nur „ansprechen“, Anweisungen geben, und der Messenger erledigt alles für uns.

Gar nicht so schlecht, oder?

WeChat Pay

Eine der zahlreichen Funktionen ist ein eigenes Mobile-Payment-System (ähnlich wie Google Play oder Apple Store), das WeChat Pay. Damit es problemlos und wirklich so einfach wie versprochen funktioniert, müssen die Geschäfte und Behörden natürlich auch mitspielen, und dies als Zahlungsart anbieten.

Allerdings kann so davon auch der Staat profitieren. Man spricht zum Handy und ist schon Taxi, Lebensmittel oder Essen bestellt, Restaurant- und Stromrechnung bezahlt, Visa beantragt. WeChat Pay ist bereits (zum Teil) in Europa eingeführt und funktioniert mit einem stündlich neu generierten QR-Code, der dann von dem Händler mit der WeChat-Akzeptanz-App gescannt wird. Die zahlende Summe wird vom Käufer und Verkäufer bestätigt und auf Wunsch kann auch ein Beleg ausgedruckt werden.

Datennutzung

Die App hat einen eigenen Nachrichtenstream namens „Moments“, der ähnlich wie Facebook Chronik aufgebaut ist. Leider ist das nicht die einzige Ähnlichkeit mit Facebook, WeChat gibt fast alle Daten an die chinesischen Behörden weiter.

Seit September 2017 ist die Weitergabe nahezu aller Informationen an die chinesischen Behörden Teil der offiziellen Datenschutzerklärung.

Die Begründung dazu ist die Notwendigkeit der Zensur, denn in WeChat darf jeder posten, schreiben, Werbungen und Aktionen für Geschäfte tätigen. „Dank“ an die pausenlose Beobachtung, werden die die als sensitiv erachtete Bilder und Texte aus den Nachrichten gefiltert.

Fazit: Ob das wirklich unsere Zukunft ist im Bereich Telekommunikation und Mobilfunk, wird sich zeigen. Tatsache ist, dass die digitale Welt sich wahnsinnig schnell entwickelt und eine benutzerfreundlichere, bequemere Plattform ist definitiv erwünscht.

Quelle: Google Play Store

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